Final-Neuauflage zum Abschluss des Fußballjahres 2019
„Wenn wir im Pokal auch nicht gewinnen, haben wir im Frühjahr neun Freundschaftsspiele“ tönte Austria-Coach Spilka nach St. Pöltens 5:1 in Wien-Floridsdorf vor zwei Wochen. Für die Wienerinnen ist das Cup-Duell am Sonntag sozusagen das Spiel der letzten Chance. Liese Brancao warnt vor den Veilchen, die in den letzten beiden Aufeinandertreffen die Wölfinnen über weite Phasen ordentlich forderten.
162 Tage nach dem Pokalfinale der Saison 2018/19 geht es Sonntagnachmittag zum Abschluss der Herbstsaison 2019 neuerlich im Cup gegen Austria Wien, dem „schwersten Los, das wir bekommen konnten“, meinte Liese Brancao vor zwei Wochen im Anschluss an die Ligapartie gegen die Veilchen. Die letzten beiden Duelle gegen die Elf von Hannes Spilka zeigten deutlich, dass es erneut ein Duell auf Augenhöhe werden dürfte. Alles möglich ist am Sonntag im Sportzentrum.NÖ!
Gegenüber dem Finale der Vorsaison gab es im Kader der Wienerinnen einige Änderungen in der Sommerübertrittszeit. Melanie Brunnthaler wechselte die Seiten und trägt heute das Trikot mit dem Wolf. Die Austrianerinnen Sarah Wronski und Laura Krumböck bestritten im angesprochenen Endspiel der Vorsaison ausgerechnet gegen ihren aktuellen Klub ihre letzte Partie im Dress der St. Pöltnerinnen. Zudem kennt Trainer Hannes Spilka aus seiner Zeit bei den Wölfinnen den Gegner noch bestens. Von seiner letzten SKN-Startelf, einem 2:2 gegen Sturm vom Juni 2016, sind noch fünf Akteurinnen beim amtierenden Meister aktiv. Zählt man die damaligen Ersatzspielerinnen dazu, stehen heute sieben Akteurinnen seiner letzten Begegnung als St. Pölten-Coach im Kader der Wölfinnen. Krumböck und Wronski sind jedoch nicht die Einzigen mit Klasse bei den Wienerinnen.
Rekord-Cupsiegerinnen seit fast zwanzig Jahren titellos
Romina Bell, Fels in der violetten Abwehr, hat mit den Yellow Jackets (USA) und dem FC Neunkirch (Schweiz) zwei Auslandsstationen in ihrer Vita stehen. In der Schweiz spielte sie in der Saison 2016/17 auch mit ihrer heutigen Gegenspielerin Leonarda Balog zusammen und sicherte sich damals den Meistertitel. Katharina Aufhauser wagte ebenso den Sprung ins Ausland, kehrte nach einer Saison beim spanischen Klub Sporting de Huelva jedoch wieder in die Heimat zurück. Eine weitere Spielerin mit Klasse ist Veronika Sluková. Die Offensivkraft kam bei sämtlichen Qualifikationsspielen der Slowakei in der laufenden EM-Quali zum Einsatz und erzielte bei der 1:5-Niederlage gegen St. Pölten vor zwei Wochen den Ehrentreffer zugunsten der Wienerinnen. Besijana Pireci war in der Liga-Hinrunde mit elf Toren die erfolgreichste Torschützin der Austria, agierte zuletzt zudem, neben Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer und Emanuel Aiwu, als weibliches Testimonial bei der Präsentation der neuen ÖFB-Auswärtsdressen. Eine Bank im Aufgebot der Veilchen ist Kaptänin Martina Mädl, die schon seit Sommer 2013 in Wien-Floridsdorf kickt. Mit Duygu Karkac und Sara Rankovic stehen zudem zwei weitere Spielerinnen im Kader der Austria, die Spilka schon aus seiner Zeit in St. Pölten kennt. „Landhaus hat einen starken Kader! Sie haben oft genug bewiesen, dass sie uns Paroli bieten und auch wehtun können. Wir müssen Sonntag unsere beste Leistung abrufen, wenn wir in die nächste Runde einziehen wollen“, so Liese Brancao.
Der letzte Sieg in einem Cupfinale liegt für die Rekord-Pokalsiegerinnen aus Wien nun beinahe schon zwanzig Jahre zurück. Im Mai 2002 setzte man sich im Endspiel in Graz deutlich mit 11:1 gegen ASV St. Margarethen/Lavanttal durch und stemmte zum elften Mal die Cup-Trophäe in den Himmel. In den Spielzeiten 2013/14, 2016/17, 2017/18 sowie im Vorjahr war St. Pölten das Ende aller Pokalträume der Wienerinnen. Seit der Kooperation mit der Austria im Jahr 2015 konnten im Cup nur Sturm Graz und der SKN die Veilchen besiegen. Das Pokal-Achtelfinale am Sonntag wird geleitet von Schiedsrichter Marcus Pottendorfer. Der 23-jährige ist Teil des niederösterreichischen Talentekaders und leitete heuer bereits vier Spiele in der Regionalliga Ost.
Egal wie das Duell Sonntag ausgeht – einer der Favoriten auf den Cupsieg muss seine Titelhoffungen bereits frühzeitig begraben. Wie die letzte Liga-Begegnung zeigte, könnte es ein spannendes Spiel werden. Alles ist angerichtet für einen Fußball-Leckerbissen zum Abschluss des Fußballjahres 2019!
So, 17.11./14.30 Uhr – Sportland.NÖ Frauen Cup
spusu SKN St. Pölten Frauen – SG Austria Wien/USC Landhaus
Spielort: Sportzentrum.NÖ, 3100 St. Pölten