Sturm stößt den Frauenfußball einfach in die „Gruabn“!
Der ÖFB ist mehr als bemüht …
Liga-Sponsor ADMIRAL ist extrem engagiert …
Die Vereine tun auch das Ihre …
UM DEN FRAUENFUSSBAL IN ÖSTERREICH
SICHTBARER & POPULÄRER ZU MACHEN
Alle Vereine? Leider nein. Denn bei Sturm Graz ticken die Uhren leider ein wenig anders. Schon in den letzten Jahren gab’s immer wieder Probleme bei Spielansetzungen im Trainingszentrum Messendorf.
Der Grund?
Angeblich das Machtwort von Männer-Trainer Christian Ilzer, der selbst kleinste Trainingseinheiten für den Profikader der Blackies beanspruchte. Und so die Frauenmannschaft der Grazer immer wieder zu Verschiebungen zwang.
In der heurigen Saison sollte nun alles anders, die legendäre „Gruabn“ zur neuen Heimat der Sturm-Frauen werden. Sie wurde kommissioniert und für okay befunden. Freude bei den Grazerinnen! Aber auch durchaus auch bei den Gegnerinnen …
Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, wenn man die „Gruabn“ betritt. Denn dort wartet ein Fußballfeld, das diesem Namen in keinster Weise gerecht wird. „Dort spielen zu müssen ist nicht nur gesundheitsgefährdend für alle Spielerinnen, sondern auch respektlos den gegnerischen Vereinen gegenüber – einfach skandalös“, so Tanja Schulte, die Sportdirektorin des spusu SKN St. Pölten Rush, der am Sonntag auf diesem „Acker“ (unter Protest) antreten musste. Weil ja Christian Ilzer wieder einmal ein Veto in Sachen Messendorf eingelegt haben soll. Aber, das stellt man bei St. Pölten nach der Partie durchaus in Frage. „Ich bezweifele mittlerweile diese Aussagen. Einen Heimvorteil nutzen zu wollen, ist legitim. Wir selbst wissen, wie schwierig es ist, keine feste Heimspielstätte zu haben. Aber bewusst die Gesundheit aller Spielerinnen – auch der eigenen – zu gefährden, sie vorsätzlich großer Gefahr auszusetzen, ist fahrlässig. Es dann noch so zu verkaufen, dass man keine Handhabe hatte und da spielen MUSS, empfinde ich als fast noch schlimmer. Diese Anmerkung richte ich an alle Verantwortlichen, die sich für die Durchführung auf diesem Platz ausgesprochen haben. Die Ersatzspielerinnen sitzen zudem auf der Tribüne inmitten der Zuschauer, die (teilweise) Joints rauchen. So brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen, wie wir die Liga voranbringen. Was da gestern abgelaufen ist, ist eine Ohrfeige gegenüber allen, die für den Frauenfußball und für bessere Bedingungen der Spielerinnen kämpfen“, so Schulte weiter.
Und diese Aussagen werden noch brisanter, wenn man ein Interview mit Michael Erlitz, dem neuen Frauen-Sportdirektor bei Sturm, vom 6. September 2024 auf sturmnetz.at liest. Da heißt es:
Wo wäre denn der Heimvorteil derzeit am größten für die Spiele der SK Sturm Frauen?
Wir hätten den größten Vorteil in der Gruabn und zwar nicht nur wegen dem Ambiente und der größeren Zahl der Fans, sondern auch weil die Platzverhältnisse unseren Trainingsbedingungen am ehesten gleichen. In Messendorf ist das Spielfeld qualitativ jenem von St. Pölten ähnlicher, das ist für uns dann in solchen Duellen derzeit nicht ideal.
„Das ist absolut nicht zu akzeptieren“, so spusu SKN St. Pölten Rush-Präsidentin Andrea Pichler, „so schadet Sturm Graz dem rotweißroten Frauenfußball enorm. Wenn es dieser Verein nicht schafft, zumindest halbwegs reguläre Verhältnisse zu gewährleisten, dann sollte man es besser lassen. Dabei spreche ich nicht nur vom Spielfeld, sondern auch von den Betreuerbänken und anderen wichtigen Positionen auf einem Fußballplatz.“
Im Sinne des gesamten österreichischen Frauenfußballs MUSS schnellstmöglichen gehandelt werden. Sonst stößt man die rotweißroten Fußballmädels und ihre Liga noch tiefer in die „Gruabn“.
Bilder der desaströsen Platzverhältnisse in der Gruabn am Sonntag, den 22. September 2024: