Mateja Zver vor 100. Bundesligtreffer
Schon vor ihrem Wechsel nach St. Pölten lernte Mateja Zver die große, weite Fußballwelt kennen. Nach langen Jahren bei ihrem Stammverein Pomurje war die Sloweninen mehrere Saisonen in Island aktiv, ehe sie zurück zu ihrem Heimatverein ging. In der Winterübertrittszeit wollte es Mateja Zver nochmals wissen und gab im Januar 2015 ihren Transfer nach St. Pölten bekannt. Gleich in ihrem allerersten Spiel war sie über die volle Distanz im Einsatz und zeigte früh, dass sie für das St. Pöltner Spiel fortan eine unverzichtbare Größe ist. In ihrem vierten Bundesligaspiel war es dann endlich soweit, die slowenische Edeltechnikerin netzte in Neulengbach kurz vor der Pause erstmals ein und stellte mit dem 1:0 im Wienerwaldstadion die Weichen für das spätere 2:1 und damit drei Zähler der St. Pöltnerinnen im Spitzenspiel. Sieht man sich die Namen ihrer damaligen Teamkolleginnen an, liest sich der Kader des damaligen FSK Simacek St. Pölten-Spratzern wie ein Who is Who des rot-weiß-roten Frauenfußballs. Mit der Slowenin geigten unter anderem Julia Tabotta, Nadine Prohaska, Barbara Dunst, Lisa Maka, Jenny Pöltl, Marina Georgieva, Nicole Billa oder auch Jasmin Eder. Mateja Zver ließ in der Frühjahrssaison 2015 gegen den USC Landhaus noch einen weiteren Treffer folgen.
Heute hält die slowenische Ausnahmekönnerin bei 99 Bundesligatoren und ist nur mehr einen Treffer von der 100er-Marke entfernt. Damit wäre sie erst die vierte Spielerin, der 100 oder mehr Treffer in der österreichischen Liga gelingen. Vor ihr sind dabei nur noch Nina Burger (216 Tore), Maria Gstöttner (162) und Stefanie Enzinger (128). Diese Daten jedoch allesamt erst seit Einführung des ÖFB-Online-Systems, also ab der Saison 2007/08. Davor hat weder der ÖFB noch Fanseiten oder Vereine lückenlose Statistiken zur höchsten österreichischen Frauen-Spielklasse.
Vor allem gegen Wacker Innsbruck war Zver besonderes in Torlaune, netzte gegen die Innsbruckerinnen ganze 18-mal. Im Ranking gleich dahinter folgt der USV Neulengbach, der ganze 12-mal den Ball nach Zver-Treffern aus dem Netz fischen musste. Ganz interessant: Die Slowenien erzielte jede Saison mindestens einen Treffer gegen den Klub aus dem Wienerwald. Doch auch gegen Sturm Graz war die Slowenin nicht zu stoppen, erzielte seit 2015 elf Tore gegen die Grazerinnen. So richtig in Torlaune war Zver in der Saison 2018/19, als die Kapitänin der slowenischen Frauen-Nationalmannschaft 19 Treffer landete. Zur Torjägerkrone reichte es dennoch nicht, im Endklassement musste sie sich nur ihrer Teamkollegin Fanny Vágó geschlagen geben, die mit 24 Toren unschlagbar war. Besonders in der Anfangsviertelstunde nach Wiederbeginn war das Visier von St. Pöltens Nummer 24 zielsicher, ganze 26 Treffer machte die Slowenin zwischen der 46. und der 60. Spielminute.
Nun steht die Slowenin also vor ihrem Jubiläumstreffer, dem 100. in Österreichs höchster Spielklasse. Teamintern kommt ihrer Marke am Nöchsten Melanie Brunnthaler, die aktuell bei 57 Bundesligatoren hält – 41 davon für St. Pölten. In den letzten Monaten jedoch war Mateja Zver nur noch als Teilzeitarbeiter für die St. Pöltnerinnen tätig. Zuletzt in der Bundesliga stand die slowenische Technikerin über 90 Minuten im Mai 2024 auf dem Feld – ausgrechnet in diesem Spiel drehte sie mit zwei schnellen Toren das Spiel in Altach und sicherte ihrem Team somit vorzeitig den Meistertitel. Jedoch fasste es ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels gut zusammen: „Mateja Zver ist der Dreh- und Angelpunkt ihres Teams und immer noch eine immens wichtige Spielerin“. Aber auch von ihren Gegnerinnen erntet Zver nur lobende Worte, wie von Sandra Mayrhofer im Mai vor dem NÖ-Derby gegen Neulengbach: „Wir werden alles dafür tun, dass sie nicht trifft. Wenn doch, werde ich mich nachher aber für sie freuen, denn Mateja ist ein super Mensch“.