PSG kommt als klarer Favorit nach St. Pölten
Zweimal standen die Französinnen bereits im Endspiel der Königinnenklasse, heuer unternimmt man erneut Anlauf auf den europäischen Frauenfußball-Thron. Mit einer wahren Weltauswahl kommt Paris nach St. Pölten. Einige Spielerinnen haben keine guten Erinnerungen an Österreich, Co-Trainer Mendy schoss kurz nach der Jahrtausendwende Rapid Wien aus dem UEFA Cup.
Mit einem 5:1-Erfolg über die Stadtrivalinnen aus Paris reist die Frauenmannschaft von PSG am Dienstag nach St. Pölten. Wie auch der SKN muss sich die Elf von Coach Olivier Echouafni nur aufgrund des schlechteren Torverhältnis hinter dem Tabellenführer der nationalen Liga anstellen. Nach einem Jahr Pause greift Paris Saint-Germain heuer wieder nach dem großen Coup. Bereits zweimal hatte man mit dem Einzug ins Endspiel eine Hand am Pokal, scheiterte jedoch 2015 an Frankfurt und 24 Monate später gegen Lyon nur knapp. Titellos blieb man im Champions-League-freien Jahr dennoch nicht, man holte zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den französischen Frauen-Pokal.
Dass die Französinnen als klare Favoritinnen nach St. Pölten kommen lässt sich anhand des Kaders von PSG erkennen. Alle Spielerinnen können zumindest ein Länderspiel für ihr Heimatland vorweisen, viele kicken auch in Landesauswahlen von Top-Teams im weltweiten Frauenfußball. Im erweiterten Kader des französischen Teams stehen ganze sieben PSG-Akteurinnen. Grace Geyoro, Eve Perisset und Kadidiatou Diani kennen den österreichischen Kampfgeist noch vom Gruppenspiel gegen den ÖFB der Frauen-EM 2017, bei dem sich überraschen mit 1:1 von den Österreicherinnen trennte. Im Viertelfinale traf die rot-weiß-rote Auswahl auf Irene Paredes und ihre Spanierinnen, auch hier setzte es mit dem Sieg im Elfmeterschießen eine Sensation seitens des ÖFB. Mit Andrine Hegerberg (Norwegen) und Emma Berglund (Schweden) waren zwei weitere aktuelle PSG-Spielerinnen bei der EM mit dabei. In bester Erinnerung dürfte den St. Pöltnerinnen auch Melike Pekel sein, die beim SKN-Debüt von Liese Brancao vor zwei Jahren mit dem FC Bayern in Spillern gastierte. Die türkische Nationalteamspielerin wechselte 2017 nach Paris. Mittlerweile eine Fixstarterin in der kanadischen Auswahl ist Ashley Lawrence mit mehr als 60 Spielen für ihr Land, Neuzugang Wang Shuang ist aus dem Nationalteam des Landes des roten Drachen nicht mehr wegzudenken. Mit Marie-Antoinette Katoto hat PSG auch eines der größten Nachwuchs-Talente Frankreichs in den eigenen Reihen
Co-Trainer Mendy kickte mit PSG Rapid aus UEFA-Cup
Internationale Karrieren können auch die Betreuer der PSG-Frauen vorweisen. Trainer Olivier Echouafni remisierte bei der Frauen-Euro 2017 gegen Österreich und schied im Viertelfinale gegen Mitfavorit England aus. Seit diesem Sommer ist Echouafni Paris-Coach. Seine Spielerkarriere begann der im Menton geborene ehemalige Mittelfeldspieler in Marseille. 1998 wechselte er nach Straßbourg und war in der Saison 1999/2000 sogar Teamkollege von Mario Haas. Bei seiner nächste Station in Rennes kickte der spätere Frauen-Teamchef mit Andres Fleurquin, einem weiteren Champions-League-Spieler aus der erfolgreichen Sturm-Zeit.
Etwas erfolgreicher gestaltete sich die Spielerkarriere seines Co-Trainers Bernard Mendy. Über den Nachwuchs von Caen kam der heute 37-jährige nach Paris, wo mit zahlreichen Größen kickte und im Herbst 2001 sogar Rapid aus dem UEFA Cup kickte. Beim 4:0-Hinspielsieg im Prinzenparkstadion erzielte Mendy das 2:0. Die weiteren Torschützen an diesem Tag waren mit Ronaldinho und Nicolas Anelka klingende Namen im Weltfußball. Er absolvierte mit PSG insgesamt 12 Partien in der Königsklasse und geigte mit Paris und Odense 18-mal in der Europa League. Außerdem lief er dreimal für das französische Nationalteam auf. Nach weiteren Stationen in England, Dänemark, Frankreich und Zypern ließ Abwehrspieler seine Karriere in Indien ausklingen. Im Frühjahr führte er das Frauenteam von PSG zum zweiten Pokalsieg in der Geschichte.
PSG-Präsident hat keine guten Erinnerungen an St. Pölten
Das Rückspiel im Stade Jean-Bouin in zwei Wochen statt. Das Stadion liegt in unmittelbarer Nähe zum Prinzenparkstadion sowie dem Tennis-Areal von Roland Garros und ist die Heimstätte von Ligue 2-Team Red Star FC. Außerdem tragen die Pinks von Rugby-Club Stade Français ihre Heimspiele im Stade Jean-Bouin aus. Vor wenigen Wochen wurde im Stadion die zehnte Ausgabe der Gay Games feierlich eröffnet.
PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi hat allerdings keine guten Erinnerungen an die Sportstadt St. Pölten. Der ehemalige Tennisprofi aus dem Emirat Katar bestritt zwei Spiele auf der ATP-Tour. Eine seiner beiden Erstunden-Niederlagen auf der Profitour bezog er im Mai 1996 in St. Pölten. Gegen Lokalmatador und Titelverteidiger Thomas Muster verlor Nasser Al-Khelaïfi nach nur 36 Minuten in zwei Sätzen glatt mit 0:6 und 1:6.
UEFA Women´s Champions League 2018/19 – Sechzehntelfinale
Mi, 12.9./19.10 Uhr – Hinspiel (live in ORF Sport +)
SKN St. Pölten Frauen – Paris Saint-Germain Féminines
Spielort: NV Arena, St. Pölten
Do, 27.9./19 Uhr – Rückspiel
Paris Saint-Germain Féminines – SKN St. Pölten Frauen
Spielort: Stade Jean Bouin, Paris (FRA)