Schwerer Gang nach Vorarlberg
David Rankweil möchte Sonntag nach Vorderland, Wacker Innsbruck und Neulengbach auch Goliath SKN St. Pölten zu Fall bringen. Die Elf von Coach Kaya hat in dieser Saison oft genug bewiesen, dass sie keine Angst vor großen Namen hat. Sollte den Rankweilerinnen in den kommenden Wochen der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelingen, ist dieses Duell gleichzeitig eine weitere Standortbestimmung für die kommende Bundesligasaison.
Rankweils Sieg gegen Vorderland in der ersten Runde kam für viele überraschend, als man dann im Achtelfinale auch noch Bundesliga-Aufsteiger Wacker Innsbruck nach torlosen 90 Minuten erst in der Verlängerung eliminierte, war klar, dass man die Elf von Trainer Dursun Kaya nicht unterschätzen durfte. Und spätestens nachdem man in einem kuriosen Viertelfinalspiel auch Neulengbach aus dem Pokal warf, zeigte sich, dass die Vorarlbergerinnen nicht zu Unrecht unter den besten vier Teams Österreichs stehen. Auch wenn der SKN St. Pölten als Titelverteidiger in der Favoritenrolle nach Rankweil kommt, David Rankweil hat heuer oftmals bewiesen, dass wankende Riesen auch fallen können.
Unbesiegt gegen Vereine aus dem Osten Österreichs
Das Duell gegen St. Pölten könnte im günstigsten Fall auch bereits eine weitere Standortbestimmung in Sachen Bundesliga sein, nämlich dann, wenn den Vorarlbergerinnen heuer der Aufstieg in die höchste Spielklasse Österreichs gelingt. Dabei ist die Erfolgsgeschichte von Rot-Weiß Rankweil, wie der Verein mit vollständigem Namen heißt, eine noch sehr junge. In der Saison 2011/12 stieg man in die Vorarlberg-Liga ein und wurde souverän Meister. Erfolgscoach Andrea Adlassnigg und ihre Elf machten auch in der 2. Liga Mitte/West eine gute Figur und verpassten nur um zwei Punkte den Durchmarsch in die höchste Spielklasse. Bis auf letzte Saison wurde man in allen Zweitliga-Spielzeiten jeweils Zweiter und mischte mit im Rennen um das begehrte Bundesligaticket. Heuer sieht es drei Runden vor dem Ende gut aus, richtungsweisend wird es am vorletzten Spieltag, im direkten Duell gegen Verfolger Geretsberg aus Oberösterreich. Im Pokal ist der Halbfinaleinzug der bislang größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Damit übertrumpfte man auch die bisherige Bestmarke aus der Saison 2015/16, als man im Viertelfinale erst gegen Wacker Innsbruck den Kürzeren zog. Kurios: Bislang schied Rankweil stets gegen Klubs aus dem Westen Österreichs aus. Die beiden einzigen Duelle gegen Vereine aus dem Osten gingen jeweils daheim gegen den SKV Altenmarkt und wurden zweimal knapp gewonnen.
Die Elf aus Rankweil ist ein eingeschworenes Team, mehrere Spielerinnen sind schon jahrelang beim Verein. Elis Eiler, Stefanie Köll und Melanie Wäger sind die drei Akteurinnen, die schon in der Premierensaison der Frauenfußball-Abteilung dabei waren. Besonders aufpassen müssen Gina Babicky und Co. auf die spanische Stürmerin Sheila Sanchez Pose, sie erzielte in Pflichtspielen heuer bereits 16 Treffer. Eileen Campbell kam diesem Wert bislang am nächsten, schied jedoch im Cupspiel gegen Neulengbach verletzt aus und auch Melanie Wäger musste nach einem Kreuzbandriss im selben Spiel früh von Feld. Carina Gasparini schoss sich vergangenes Wochenende mit drei Toren gegen Bergheim so richtig warm für den SKN und möchte auch im Cup gegen den Titelverteidiger netzen.
David Rankweil möchte Goliath St. Pölten aus dem Pokal kicken
Das Duell gegen St. Pölten wird für Rankweil das Spiel des Jahres. Das Gastrastadion Rankweil bietet die perfekte Kulisse für ein spannendes Pokalpiel, das zudem noch live in ORF Sport+ übertragen wird. Ein Wiedersehen gibt es in Vorarlberg mit Schiedsrichterin Marina Aufschnaiter, die schon letzten Sonntag gegen Neulengbach als Spielleiterin agierte. In der Saison 2008/2009 stiegen die Herren vor meist spärlicher Kulisse als Letzter ohne einen einzigen Punktgewinn aus der Regionalliga West ab. Große Namen nahmen damals nur mehr auf der Trainerbank der Gäste Platz, neben den ehemaligen österreichischen Teamspielern Walter Kogler und Franz Aigner, entführte damals auch Armand Benneker drei Zähler aus dem Gastrastadion. Der Niederländer beendete wenige Jahre zuvor im Dress von RW Rankweil seine illustre Karriere. Heute spielt die Herren-Abteilung in der Vorarlberg-Liga, der vierthöchsten Leistungsklasse. Nach 24 Spieltagen liegt man in der Tabelle hinter Ex-Bundesligaklub SW Bregenz auf Rang 5, neun Zähler hinter Leader Wolfurt.
SPORT.LAND.NÖ Frauen Cup 2018/19 – Halbfinale
Sonntag, 5. Mai 2019
11:00 Uhr: RW Rankweil – SKN St. Pölten Frauen (Spielort: Gastrastadion Rankweil)
13:00 Uhr: SG USC Landhaus/Austria Wien – SKV Altenmarkt (Spielort: Landhaus Platz, Wien)
(Beide Spiele live in ORF Sport+)