Wohin führt die Reise im Champions-League-Playoff?
Die spusu SKN Frauen bekommen es in der zweiten Qualirunde mit einem von sieben ungesetzten Teams zu tun. Geht es gegen ein skandinavisches Team, gegen einen Klub aus Osteuropa, einen Verein von der Insel oder muss man, nach der Reise nach Nordmazedonien vor wenigen Wochen, neuerlich in den Süden? Die Antwort gibt die Auslosung am Donnerstag.
Die erste Hürde wurde in Form von Ljuboten und Dinamo Minsk souverän überwunden. Möchten die Wölfinnen ab Oktober tatsächlich im Konzert der Großen mitspielen, muss man jedoch zuerst noch die zweite Qualirunde der UEFA Women´s Champions League überstehen. Die möglichen Gegner der spusu SKN Frauen mögen auf den ersten Blick zwar keine Kaliber sein, dennoch ist Vorsicht geboten! Das Betreuerteam hat nach der Auslosung am Donnerstag drei Wochen Zeit zur Vorbereitung auf die letzte Hürde im Champions-League-Playoff. Unterschätzen wird man jedoch kein Team: „Wir werden unsere Gegnerinnen wieder bis ins kleinste Detail analysieren, um am Matchtag bereit zu sein, für die große Aufgabe“, verspricht das Trainerteam.
Unsere möglichen Gegnerinnen im Kurzportrait:
SFK 2000 Sarajevo (Bosnien-Herzegowina)
20 Meistertitel in Folge und 17 Pokalsiege in den letzten zwanzig Jahren – Sarajevo dominiert die heimischen Bewerbe fast nach Belieben. International schaffte man bislang viermal den Einzug unter die besten 32 Teams Europas. 2018 unterlag man dem englischen Spitzenklub Chelsea im Sechzehntefinale nach Hin- und Rückspiel mit 0:11. Mit acht Akteurinnen stellt der Klub aus der Olympia-Stadt von 1984 den größten Teil des aktuellen Kaders der bosnischen Frauen-Nationalmannschaft.
Zhytlobud-2 Kharkiv (Ukraine)
Zhytlobud-2 ist nicht die Reservemannschaft von Zhytlobud-1 – so einer der ersten Sätze bei Wikipedia, wenn man nach dem ukrainischen Klub googelt. Tatsächlich sind beide Teams zwei eigenständige Vereine – beide stammen jedoch aus Kharkiv. Und beide waren in zwölf Jahren die dominierenden Teams der heimischen Liga, wobei Zhytlobud-2 in den letzten Jahren dreimal am Ende den Titel einfahren konnte. International drangen die Ukrainerinnen bislang zweimal ins Sechzehntelfinale vor, in beiden Fällen war gegen schwedische Teams Endstation. Aufgrund der politischen Lage in der Ukraine wird das Heimspiel wohl außerhalb des Landes ausgetragen werden.
HB Køge (Dänemark)
Die dänische Stadt Køge liegt nur eine halbe Autostunde von Bröndby entfernt, gegen die die Wölfinnen im Herbst 2016 erstmals ganz knapp dran waren, am Aufstieg ins Achtelfinale der UEFA Women´s Champions League. Der Kader der zweimaligen dänischen Meisterinnen besteht zum Großteil aus heimischen Kickerinnen, ist jedoch gespickt mit Legionärinnen aus namhaften Frauenfußball-Nationen, wie Neuseeland, Norwegen oder der USA. Im aktuellen Aufgebot des dänischen Nationalteams steht mit Emma Færge nur eine Spielerin von Køge. Die Däninnen standen im Vorjahr in der Gruppenphase der UEFA Women´s Champions League, bogen in der Quali Sparta Prag und schieden ohne Punktgewinn nach der Gruppenphase aus.
Valur (Island)
12 Meisterschaften, 13 Pokalsiege – auch Valur ist im isländischen Vereinsfußball eine Größe im Frauenfußball und muss sich in Sachen Meistertitel nur Breiðablik geschlagen geben. In der laufenden Meisterschaft führt Valur nach 12 Runden die Tabelle der isländischen Liga an. Im internationalen Geschäft war man 2020 gegen Glasgow knapp dran, europäisch zu überwintern, unterlag jedoch den Schottinnen im Elfmeterschießen. In der aktuellen Spielzeit der UEFA Women´s Champions League ist der isländische Klub noch ohne Gegentor, gewann gegen Hayasa und Shelbourne jeweils zu Null.
SK Brann Kvinner (Norwegen)
Musikliebhaber dürfte Bergen vor allem durch Musikproduzenten wie Kygo oder Alan Walker bekannt sein, beide stammen aus der Hafenstadt mit fast 290.000 Einwohnern. Doch auch Fußball wird hier gespielt und das sehr erfolgreich. Bis 2021 hieß der Verein IL Sandviken, wurde im selben Jahr erstmals Meister. Danach folgte die Umbenennung in Brann Kvinner, der Frauensektion des SK Brann Bergen. Neben zahlreichen Norwegerinnen stehen mit Tameka Yallop eine Australierin sowie mit Svava Rós Guðmundsdóttir eine Isländerin im Kader von Brann. Die erste Qualirunde wurde seitens der Norwegerinnen locker überwunden, man gab sich gegen die Meisterinnen der Türkei und Serbien keine Blöße.
Rangers W.F.C. (Schottland)
Die Rangers brachen im letzten Jahr die jahrelange Dominanz der von Glasgow City und fuhren ihren ersten Meistertitel ein. Mit sieben Punkten Vorsprung, einer Saison ohne Niederlage und fast hundert Treffern, stellten die Schottinnen unter Beweis, dass sie verdient ganz oben stehen. Auch in der laufenden Saison stehen die Rangers wieder ganz oben und halten nach vier Spielen bei einer blütenweißen Weste ohne Gegentor. In der ersten Qualifikationsrunde gewann man gegen Ferencváros mit 3:1 und hatte im Endspiel gegen PAOK mit 4:0 alles im Griff. Im Kader der Schottinnen stehen, neben zahlreichen heimischen Kickerinnen, namhafte Legioärinnen. Hannah Davison, Tessel Middag, Dina Orschmann, Lisa Martinez und Victoria Esson sind nur einige Namen, die bei den Rangers unter Vertrag stehen.
KuPS (Finnland)
Bei der Stadt Kuopio denkt man in Österreich wohl als erstes an die Bewerbe auf der bekannten Skisprungschanze. Österreich und Kuopio waren bislang jedoch noch keine Liebesbeziehung, nur zwei Österreicher konnten auf der Sprunganlage des Puijo Ski Club gewinnen, der untere anderem legendäre Springer wie Matti Hautamäki oder Ari-Pekka Nikkola hervorbrachte. Der erste Meistertitel des Frauenfußball-Klubs KuPS ist zudem die Eintrittskarte für die erstmalige Teilnahme an der Frauen-Königsklasse, bei der man sich in der ersten Qualirunde gegen Gintra und Anderlecht durchsetzen konnte.